Kunst-Stücke

Die Geschichte vom Fräulein Pollinger


Fotos: Antje Zeis-Loi

Ödön von Horváth, „Die Geschichte vom Fräulein Pollinger“
szenisch- musikalisches Kunst-Stück Nr. 2

Es ist eine Liebesgeschichte: Agnes Pollinger, neunzehn Jahre jung, Schneiderin, verliebt sich. Und diesmal so richtig. Mit Gefühl. In Eugen. Eugen Reithofer, den melancholischen Kellner. Zum Glück. Denn auch Eugen hat sich verliebt. In Agnes.
Glück aus heiterem Himmel, zart noch und zerbrechlich. Getroffen haben sie sich vor dem Arbeitsamt, zufällig, denn beide sind arbeitslos und träumen von noch einem anderen Glück: von einer Stelle.
Wie Agnes sich durchbeißt durch eine kalte berechnende Welt, wie sie eine Arbeit bekommt; warum sie sich von Harry, der ein schönes neues Auto besitzt und auch sonst viel Geld, zu einem Wiener Schnitzel einladen lässt und was sie das kostet; wie sie erfährt, dass es zwischen Menschen etwas geben muss auch „ohne das Verliebtsein“ – wie Eugen sagt – davon erzählt die Geschichte des Dramatikers Ödön von Horváth, meisterhaft, mit Witz und Humor und mit einer großen Liebe zu den kleinen Leuten. Die lässt die Schauspielerin Anna B. Hagin auf der Bühne lebendig werden: ergreifend und komisch.
Die Musikerin, Irmgard Himstedt, lässt auf ihren Instrumenten die klangliche Atmosphäre entstehen: einfühlsam, fantasievoll und vielgestaltig.
Heike Beutel hat die szenische Einrichtung besorgt: formbewusst und ideenreich.
Ein leicht-sinniger Augen- und Ohrenschmaus, der unter die Haut geht.
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